Die Erfolgsserie des SC Verl II in der Fußball-Oberliga ist gerissen. Nach zuletzt fünf Siegen in Folge verlor der Aufsteiger gestern mit 0:1 (0:0) gegen den FC Eintracht Rheine.
„So ganz kann ich mir das auch nicht erklären“, sagte SCV-Trainer Przemyslaw Czapp nach 95 intensiven Minuten, in denen seine Mannschaft mit der Körperlichkeit der Gäste große Probleme hatte. „Wir haben ihnen bei der Ballannahme zu viel Platz gelassen und dann wird es natürlich schwer. Das hätten wir besser lösen müssen.“
Zudem missfiel dem Coach auch die Herangehensweise, vor allem in der ersten Halbzeit „Wir wollten uns nicht vom wilden Spiel der Eintracht anstecken lassen, sind dann aber voll darauf eingegangen“, sagte Czapp. „Wir hatten zu wenig Ballbesitzphasen, um ein gutes Gefühl zu bekommen.
So ging es ständig hin und her, beide Torhüter hielten ihre Teams im Spiel. Der Verler Keeper Marlon Zacharias vereitelte gegen Sören Wald (16.) sowie Bennet van den Berg (29.) einen Rückstand und lief gegen Ende der ersten Hälfte zur Topform auf. Zunächst parierte er gegen den frei auf ihn zulaufenden Noah Kosthorst (41.), dann verhinderte er beim Schuss aus kurzer Distanz von Sören Wald (42.) mit einem riesen Reflex das 0:1.
Auf der Gegenseite rettete Ben Wittenbernds bei einem Schuss von Nikolas Korniyenko auf der Linie (8.) und Eduard Probst stand bei seinem Abstaubertor im Abseits (17.), nachdem Sekou Eickholt an FCE-Schlussmann Ramon Büsken gescheitert war. Büsken parierte zudem einen Probst-Schuss (35.) und nach einer schönen Einzelaktion über die linke Seite fand Erik Peters in Büsken seinen Meister (38.). Gleiches galt für Konstantinos Keissoglou in der 39. Minute. „Die erste Halbzeit hätte auch 3:3 ausgehen können, so viel haben beide Mannschaften zugelassen. Wir hatten keine gute Restverteidigung, haben viel zu oft den Blick nach vorne gerichtet und alles andere vernachlässigt“, ärgerte sich Przemyslaw Czapp.
Nach dem Seitenwechsel dominierten die Gäste, folgerichtig fiel in der 74. Minute das 0:1. Nach einem Ballverlust von David Haxibeqiri ging es über die rechte Verler Abwehrseite ganz schnell. Montasar Hammami trieb den Ball nach vorne und bediente Bennet van den Berg, dessen flache Hereingabe musste der vollkommen allein gelassene Sören Wald nur noch einschieben. Die Verler mühten sich redlich um den Ausgleich, kamen aber zu keiner klaren Chance mehr. Ein Zuspiel von Sekou Eickholt auf den in der Mitte frei stehenden Tjark Höftmann war nicht sauber genug, so dass ein Abwehrspieler noch einen Fuß dazwischen bekam. Moritz Lamkemeyer versuchte es noch einmal aus der Distanz (89.) – das war es dann. „Es ist ärgerlich, dass wir es auf eigenem Platz nicht hinbekommen, die Dominanz der vergangenen Jahre auszustrahlen“, sagte ein enttäuschter Przemyslaw Czapp.
SC Verl II: Zacharias – Lamkemeyer, Rasper (77. Simic), Neesen, Dautovic (59. Haxibeqiri) – Peters (84. Krasnic), Schubert, Keissoglou (77. Ucar) – Eickholt, Korniyenko (69. Höftmann), Probst.
Tore: 0:1 (74.) Wald.