100 Jahre Sportclub Verl - 100 Jahre Leidenschaft!

100 Jahre Sportclub Verl - 100 Jahre Leidenschaft!

09.09.2024

Mehr als 3000 Menschen und viele Weggefährten feiern den runden Geburtstag!

100 Jahre Sportclub Verl – das sind 100 Jahre Begeisterung, Emotionen, Teamwork, Tradition und vor allem: 100 Jahre Leidenschaft. Spieler, Trainer, Funktionäre, Sponsoren und Unterstützer, Ehrenamtliche und Fans – sie haben den Sportclub in einem Jahrhundert mit ihrer Leidenschaft geprägt und stetig weiterentwickelt. Diesen besonderen runden Geburtstag hat unser Verein an diesem Wochenende gefeiert – mit dem Jahrhundert-Abend am Freitag und dem großen Sportclub-Tag mit rund 3000 Besuchern in und um die Sportclub Arena am Samstag.

In der voll besetzten „Lounge 2024“ war es am Freitag ein Wiedersehen vieler Menschen, die dem Sportclub teilweise seit Jahrzehnten verbunden sind. Mit dabei war unter anderem Hubert Masmeier, der 77 seiner 88 Lebensjahre Sportclub-Mitglied ist: „Besonders die 3. Halbzeiten sind beim Sportclub immer legendär“, stand schon zu seiner aktiven Zeit von 1947 bis 1960 die Geselligkeit an erster Stelle. Über den Jahrhundert-Boonekamp freute er sich ebenso wie NRW-Landtagspräsident André Kuper, der besonders die soziale Verantwortung des Sportclubs mit seinen mehr als 30 Nachwuchsmannschaften in den Vordergrund stellte. Außerdem auf der Bühne: FLVW-Präsident Manfred Schnieders und Bürgermeister Robin Rieksneuwöhner, der seit Freitagabend auch Sportclub-Mitglied ist und seinen Antrag noch vor Ort unterschrieb.

Über alte Zeiten quatschen – das tat auch Jahrhundert-Trainer Manni Niehaus sowie „seine“ Jahrhundert-Elf mit Helmut Berenbrinker, Schoppa Schulze, Raimund Bertels oder Heinrich Schmidtgal. Ebenfalls zu Gast waren die Ex-Trainer Bernard Dietz, Heribert Bruchhagen sowie Uli Sude, der beim DFB-Pokal-Erfolg 1999 gegen Borussia Mönchengladbach das Zepter schwang. Letzter Schütze damals: Arne Friedrich – heute 82-facher Nationalspieler, der extra aus Berlin angereist war. Als er damals zum entscheidenden Elfmeter antrat, habe Sude nur gedacht „Wer hat den denn jetzt bestimmt??“. Da musste auch sein Ex-Schützling lachen, der heute viel für seine eigens gegründete Stiftung unterwegs ist.

Wesentlicher Bestandteil der vielen besonderen, unvergesslichen Geschichten war der langjährige Förderer Wolfgang Beckhoff. „Ohne ihn hätte sich der Sportclub sicherlich nie so entwickeln können“, sagte Raimund Bertels. Im Publikum saß zudem Wolfgangs Neffe Arno Beckhoff.

Arno Beckhoff ist 1966 in den Verein eingetreten, durchlief alle Jugend- und Seniorenmannschaften, lenkte den Verein jahrelang als Präsident und später als Verwaltungsrat und unterstützt diesen seit unzähligen Jahren mit Leib und Seele als Sponsor – auch dann, wenn es dem Sportclub in der Vergangenheit nicht gut ging. Sein Engagement sowie das seiner Brüder Hans und Michael sind Garant dafür, dass Profifußball für den Sportclub Verl überhaupt erst möglich ist. Beckhoff Automation mit Geschäftsführer Hans Beckhoff ist seit vielen Jahren Hauptsponsor des Sportclub Verl, Michael gilt als „Architekt“ der Sportclub Arena und hat unzählige Stunden für das Schmuckstück, heute eines der schönsten 5000er-Stadien in Deutschland, investiert. Gemeinsam mit Verwaltungsratssprecher André Theilmeier hat er den Bau dieser besonderen Arena erst möglich gemacht.

 

Dem von unzähligen Gesprächen und Geschichten aus der Vergangenheit geprägten theoretischen Teil folgte am Samstag gemäß der DNA des Fußballvereins der praktische Teil. Beim „Sportclub-Tag für die ganze Familie“ rollten ab 13 Uhr in der Sportclub-Arena die Bälle ohne Unterbrechung. Auf dem Kunstrasenplatz war dazu ein siebenteiliger Parcours mit Torwandschießen, Riesendart, Ball hochhalten, Slalom Parcours, Speed Check oder Dosenschießen für die jüngsten Vereinsmitglieder aufgebaut. Parallel dazu schrieb sich die Profi-Mannschaft um Alex Ende bei der Autogrammstunde an langen Tischen auf Trikots oder verteilten Autogrammkarten die Finger wund.

Angesichts des bunten Gewusels strahlte Marketingvorstand Mario Lüke bei 28 Grad mit der Sonne um die Wette: „Wir sind total zufrieden. Zum Jubiläum wollten wir allen unseren Anhängern und Vereinsmitglieder etwas bieten. Das ist uns gelungen. Zum Glück hat auch das Wetter hat zum mitgespielt.“

Höhepunkt des Nachmittags war indes das Legendenspiel. Die von den Verler Anhängern im Frühjahr gewählte Jahrhundertelf traf unter Leitung ihres Jahrhunderttrainers Manni Niehaus gegen eine Auswahl an, die ihr ehemaliger Trainer Andreas Golombek ausgewählt hatte. Für Verls langjährigen Stammtorhüter Andreas Ortkemper im Tor der Jahrhundertelf war der Spaß-Kick ein „Klassentreffen 2.0. Hier trifft man auf beiden Seiten Leute, die man lange nicht gesehen hat. Das ist total schön und macht Riesenspaß“.

In der Kabine der Jahrhundertelf kam es zum Zusammentreffen mehrerer SCV-Generation. Die „Golden Oldies“ wie Rekordspieler Helmut Berenbrinker, Schoppa Schulz (beide in Zivil) und Meinolf Kleinhans zogen sich erstmals mit ihren heutigen Ü-50-Nachfolgern wie Martin Menzel, Raimund Bertels, Frank Scharpenberg, Stephan Ritz, Uwe Westermann, Christian Meyer (in Zivil), Thomas Ostermann, Frank „Zimbo“ Zimmermann, Mariusz Rogowski, Ansgar Brinkmann und den Alte-Herren-Spielern Zlatko Janjic, Julian Schmidt, Fabian Großeschallau oder Marco „Kuit“ Kaminski um.

Auf seiner wie immer mit feinster Handschrift verfassten Taktik-Tafel musste Manfred Niehaus zum Leidwesen des Publikums drei prominente Namen streichen. Arne Friedrich war nach der Gala am Freitag wieder nach Berlin abgereist, Robin Brüseke musste im Westfalenpokal mit dem SC Peckeloh gegen Arminia Bielefeld ran und Roger Schmidt war nach der Entlassung bei Benfica Lissabon noch mit der Klärung der Vertragsmodalitäten beschäftigt.

Dafür streifte mit Jan Schöppner zur Freude aller ein Bundesligaspieler des aktuellen Tabellenführers 1. FC Heidenheim das Legendentrikot über. Der 25-Jährige, dreifacher Bundesligatorschütze, wollte am freien Wochenende „Freunde und Familie in der Heimat besuchen. Da passt die Einladung ganz gut“. Wie es sich gehört hatte der an der Poststraße ausgebildete Mittelfeldabräumer zuvor seinen Trainer Frank Schmidt um Erlaubnis gefragt. „Begeistert war er nicht, aber ich wollte gerne spielen. Als er gehört hat, worum es bei dem Spiel geht, dass es nichts auf die Knochen gibt, hat er ein paar Minuten erlaubt“. Aus den „paar Minuten“ wurde in der durch Trinkpausen unterbrochenen 4 x 15-minütigen Spielzeit knapp 30.

Auf der Gegenseite hatte Andreas Golombek in seinen „Allstars“ neben den Ex-Arminen Fatmir Vata, David Ulm, Arne Feick, Ronny Maul, Markus Bollmann in Ayhan Tumani, Giovanni Taverna, David Odonkor, Rainer Plaßhenrich, Stefan Langemann und Jockel Bode auch sechs Akteure mit schwarz-weißer Vergangenheit aufgeboten. Die Geschichte des heiteren, munteren, fast zweikampflosen, ohne Grätschen und völlig ohne Gelben Karten ausgetragenen Spiels war auch für die gut 2.000 Besucher in der Arena nicht so wichtig, wie das Wiedersehen mit den Legenden auf beiden Seiten.

Die Aufforderung von Moderator Thorsten Nöthling, „Spart nicht mit Applaus. Die Herren, die wir heute auf den Rasen sehen, sind nicht mehr so jung wie die, die wir im Fernsehen sehen“, wurde deshalb gerne und häufig umgesetzt. Das galt besonderes nach den technisch sauber herausgespielten Treffern beim 4:1-Erfolg der Jahrhundertelf gegen die „Golo-Allstars“. Marco Kaminski sorgte mit einem feinen Lupfer fast von der Strafraumkante aus für das 1:0 (10.). Der Ex-Verler Stefan Langemann egalisierte per Einzelleistung nach feinem Steckpass von Suat Bas zum 1:1 (16.), ehe wiederum Marco Kaminski per Kopfballtorpedo nach einer Ecke von Großeschallau den SCV wieder mit 2:1 (34.) in Front brachte. Anschließend fühlte sich nicht nur Thorsten Nöthling, sondern auch das Publikum zurückversetzt in „Zurück in die Zukunft“. In der 36. Minute ließ Jan Schöppner kurz aufblitzen, warum sein Marktwert laut Transfermarkt.de mittlerweile bei drei Millionen Euro liegt. Nach Doppelpass schnappte sich „Schöppi“ am 16-Meter-Raum das Leder, tanzte zwei Gegenspieler aus, und donnert den Ball locker zum 3:1 in die Maschen jenes Tores, in das der DFB-Pokalheld als letzter und entscheidender Schütze auch am 30. Oktober 2019 beim DFB-Pokal-Sieg gegen Holstein Kiel getroffen hatte. Selbst der Jubel auf der Tribüne fiel ähnlich frenetisch aus. Mariusz Rogowski (60.) sorgte mit dem Schlusspfiff für das 4:1 für unsere SPORTCLUB-Jahrhundertelf.

Der mit seiner Wunschnummer 6 auflaufende ehemalige Spieler, Trainer, Präsident und heutige Sportvorstand Raimund Bertels konnte nach seinem Comeback auf dem grünen Rasen seine Freude nur schwer verbergen: „Heute ist ein Traum wahr geworden. Jahre haben wir davon geredet, die alten Jungs für ein Spiel wieder zusammen zu trommeln. Was heute passiert ist, ist einfach unglaublich. Es wird ein paar Tage dauern, bis ich das verarbeitet habe. Ich weiß nicht, ob ich meine Fußballschuhe jemals wieder anziehe.“

Anschließend erfolgte für alle Anwesenden, Spieler, Zuschauer sowie die im Falle des SCV-Fanclubs Curia per Planwagen angereisten Anhänger der ultimative Party-Befehl für die „Schwarz-Weiße Nacht“ im Stadion: „Jetzt lassen wir es richtig krachen, gehen an die Theke und trinken zusammen ein Glas Bier“. Ein 100-jähriges Vereinsjubiläum feiert man schließlich nur einmal. Auch Manfred Niehaus bekam noch sein persönliches Dankeschön. Nach Abpfiff drückte „Gollo“ der Verler Vereinsikone einen Kuss auf das schüttere Haupthaar: „Danke für alles, Manni.“ Dem konnten alle Besucher und Freunde des Sportclub-Tages nur zustimmen.

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