Er ist „Mr. Wembley“, niederländischer Teil des Erfolgsduos „Robbery“, Champions-League-Sieger, Deutscher Meister, DFB-Pokal-Sieger, 96-facher A-Nationalspieler seines Landes, aber eben auch nur ein ganz normaler Vater.
Arjen Robben.
Als sein Sohn Lynn mit der Nummer 10 seines Papas auf dem Rücken im eigentlichen bedeutungslosen Platzierungsspiel des PT-Sports-Cup des Sportclub Verl um Platz 21 - 24 am Sonntag gegen den FC Bayern München den Treffer zum 1 : 1 erzielt hatte, gab es für Arjen Robben kein Halten mehr.
Der Trainer des FC Groningen, Flügelflitzer und Erfinder des Robben-Moves stürmte wie 2013 beim Champions-League-Finale gegen den BVB auf den Platz, um seinen Sohn als Erster in die Arme zu schließen. Am Samstag, dem ersten Tag des bedeutendsten U-10-Turnieres in Deutschland.
Auch Abwehrrecke Daniel van Buyten war als Veranwortlicher der nach ihm benannten Fußballschule Daniel Van Buyten Selection in Verl.
Beide ehemaligen Bayern-Spieler präsentierten sich „total umgänglich und standen auch für zahlreiche Erinnerungsfotos und Autogramme zur Verfügung" , so Dominik Mainka.
In einem Abschluss-Video für den Sportclub Verl verabschiedet sich der Ex-Profi mit den Sätzen: „Ich möchte mich herzlich bedanken. Es war super organisiert. Alle hatten Riesenspaß. So soll es sein. Aber das geht nicht ohne all die Leute , die am Wochenende hier im Einsatz waren. Nochmal vielen Dank und vielleicht bis nächstes Jahr.“
Mit dem Turnierausgang hatten der FC Groningen, noch die DvB Selection, etwas zu tun. Der Sieg beim von 100 Top-Teams aus allen deutschen Nachwuchsleistungszentren plus starken Vertretungen aus dem Ausland gebildeten Teilnehmerfeld ging in diesem Jahr an den Nachwuchs des FC Valencia.
Zum Höhepunkt des dreitägigen Turniergeschehens besiegte die spanische Euphorie von „Vamos Valencia“ vor rund 800 Zuschauern auf dem Hauptplatz der Sportclub-Arena die kölsche Leidenschaft der kleinen Geißböcke vom 1. FC Köln mit 3 : 1. Valencia hatte sich mit Erfolgen gegen Bayer 04 Leverkusen (Viertelfinale, 1 : 0) und einem 6 : 0 Kantersieg im Halbfinale gegen De Graafshap (NL) durchgesetzt.
Die Kölner behielten zweimal im Neunmeterschießen gegen Eintracht Frankfurt (Viertelfinale 4: 3) sowie im Halbfinale gegen den FSV Mainz 05 mit 4 : 3 die Oberhand. Beste Mannschaft aus dem Kreis wurde die E 2 Jugend schwarz des SC Verl.
Als Truppenzweiter durfte sich die Mannschaft von Mick Schröder in der Championsrunde der besten Teams unter anderem mit Werder Bremen, Borussia Mönchengladbach, AZ Alkmaar, Vitesse Arnheim oder im Platzierungsspiel um die Ränge 33 - 36 gegen die DvB-Selection messen. Nach Rang 9 beim Strenge-Cup vor einer Woche für den Jungjahrgang erneut ein herausragendes Ergebnis.
Mick Schröder zeigte sich deshalb „sehr, sehr zufrieden damit, wie wir uns hier zwei Tage in diesem Topfeld präsentiert haben“. Ähnlich fiel auch das Gesamtresümee der Verler Turnierverantwortlichen aus. Für seine Mitstreiter stelle Nico Thebille fest: „Nach zweijähriger Pause ist alles bestens gelaufen. Wir haben viel tolle Spiele, phantastsiche Tore und jede Menge unglaublich talentierte Spieler gesehen.
Für viele Vereine ist das hier so etwas wie die Deutsche Meisterschaft im jüngeren E-Jugend-Bereich. Dementsprechend begeisternd bis euphorisch war die Stimmung der Zuschauer im Stadion. Organisatorisch ist das eine Mammutaufgabe, die nur Dank der vielen, vielen ehrenamtlichen Helfer zu stemmen ist“.
Vermutlich wird auch "Mr. Wembley" nach seiner Rückkehr in die Heimat von den vom SC Verl bravourös organisierten Festtagen des Jugendfußballs nur Gutes berichten.
Text und Foto:
Jens Dünhölter